Die Frontier-Saga 01 - Der Flug der Aurora by Ryk Brown

Die Frontier-Saga 01 - Der Flug der Aurora by Ryk Brown

Autor:Ryk Brown
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-01-19T23:00:00+00:00


5

Nathan hatte Kopfschmerzen, richtig üble Kopfschmerzen. Noch nie hatte er solche Schmerzen gehabt. Auch sein Bein tat weh. Er hustete. Es roch verbrannt, und jeder Atemzug schmerzte in der Lunge. Er schlug die Augen auf, doch alles drehte sich um ihn.

Er kniff die Augen wieder zu und bemühte sich, die Drehbewegung unter Kontrolle zu bringen. Überall waren Geräusche; es knisterte, knallte, zischte. In der Ferne waren gedämpfte Explosionen zu hören. Und da war ein Stöhnen, jemand stöhnte. Wieder drehte sich alles, jedoch nicht so schlimm wie zuvor. Um ihn herum war es dunkel, abgesehen von einem schwachen Leuchten weiter hinten im Raum und gelegentlichen bläulich-weißen Blitzen, die mit dem Knistern und Knallen einhergingen.

Er wälzte sich auf die rechte Seite und stellte fest, dass er auf einer schiefen Fläche lag. Seine Füße befanden sich tiefer als der Kopf. Nach einem Moment der Desorientierung stürzte die Erinnerung auf ihn ein und drängte den Schmerz, den Schwindel und das Husten in den Hintergrund.

Dann schaute er sich um und stellte fest, dass er auf der langen, winkelförmigen Haube der Steuerkonsole und der Unterseite des dunklen Hauptmonitors lag. Ich bin wohl über die Konsole geflogen.

Die Frau, die eben noch geschluchzt hatte, sprach ihn in einer unverständlichen Sprache an. Er ließ sich von der Abdeckung auf den Boden gleiten und kroch zwischen der Steuerkonsole und der Konsole des Ortungsoffiziers hindurch. Dann blickte er nach links und sah den Ortungsoffizier, dem die Konsole, die sich bei der Kollision offenbar losgerissen hatte und herabgestürzt war, den Kopf zerschmettert hatte. Eine Blutlache sammelte sich unter dem Toten. Aus seinem Kopf trat Blut aus und rann an der Konsole hinunter.

Nathan kroch zwischen den Konsolen hervor und sah sich auf einmal Captain Roberts gegenüber. Der Captain lag auf dem Rücken und blutete am rechten Auge. Seine Schulter wirkte verrenkt, seine Uniform war am Bauch blutig. Nathan hatte den Eindruck, dass er nicht mehr atmete, doch es war zu dunkel, um das erkennen zu können.

Ein neues Geräusch ertönte, das Nathan zunächst nicht einordnen konnte. Dann begriff er, dass über einen offenen Funkkanal Schreie und Schüsse übertragen wurden. Jemand sollte sich darum kümmern, dachte er. Jemand, der das Kommando führte.

Mühsam klammerte er sich an der Rückenlehne des Pilotensessels fest und zog sich hoch. Als er das linke Bein belastete, zuckte er vor Schmerzen zusammen. Er sah an sich hinunter, bückte sich und fasste sich an die linke Wade; die Hose fühlte sich feucht an. Er blutete und fragte sich, ob etwas gebrochen war.

Er schaute sich in der verqualmten Zentrale um und hielt Ausschau nach einem Verantwortlichen. Der Captain war bewusstlos; vermutlich war er noch am Leben, aber auf keinen Fall in der Lage, das Kommando zu übernehmen. Der Commander war nicht zu sehen.

Nathan schleppte sich die Treppe zur oberen Brückenebene hoch und humpelte zur Rückseite des Gefechtsstands. Hinter der Konsole lag Commander Montero. Am Rücken hatte er schwere Verbrennungen, und ein neben ihm am Boden liegenden Träger hatte ihn am Kopf getroffen. Nathan bückte sich und wälzte ihn herum. Tot.

Schwankend richtete Nathan sich auf und blickte sich auf der Brücke um.



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